Tagsüber dreht sich bei Ralph F. Wild alles ums Auto beim Audi-Partner WWG Autowelt in Schwäbisch Gmünd. Und nachts? Da sitzt der 44-jährige Schwabe häufig vor dem Laptop und bringt seine Gedanken zu Papier. Es sind dunkle Gedanken, denn Wild schreibt Thriller, genauer gesagt Psychothriller.
Nach seinem Erstlingswerk Realmord hat er gerade mit 24 – Stille Nacht (Einhorn Verlag, € 14,80) sein zweites Buch auf den Markt gebracht. Die Geschichte seines neuen Werkes spielt in der schönen Stauferstadt Schwäbisch Gmünd und handelt von Lothar, einem Jungen, der im Alter von zehn Jahren nach der Trennung seiner Eltern im Internat landet und dort drangsaliert und missbraucht wird. Wie aber steht das Schicksal von Lothar in Verbindung mit den jährlich wiederkehrenden Morden in Schwäbisch Gmünd, die immer genau an Heiligabend passieren? Die Klärung dieser spannenden Frage stellt den Leser sowie das Ermittlerteam um Kommissar Sigurd Weller gleichermaßen vor eine große Herausforderung.
Ursprünglich ist Ralph F. Wild Journalist. Nach einem Volontariat bei der Rems-Zeitung in Schwäbisch Gmünd blieb er dort anschließend als Sportjournalist. In dreizehn Dienstjahren arbeitete er sich bis zum Ressortchef hoch, doch er rackerte dafür bis zum Umfallen. Am Ende bestritt er die ganze Arbeit als One-Man-Show: „Von jährlich 52 Sonntagen war ich 51 im Dienst, das hat mich physisch und psychisch völlig ausgelaugt“, gesteht er. Nachdem 2007 auch noch sein Vater extrem pflegebedürftig wurde, konnte Wild nicht mehr. Er erlitt ein Burnout, lag zehn Wochen in der Klinik und fiel zusätzlich ein ganzes Jahr aus. Er entschied sich, den Beruf zu wechseln und ließ sich in Wolfsburg bei VW eineinhalb Jahre umschulen in den Bereichen Verkauf und Marketing.
Vom Schreiben kam der ehemalige Zeitungs-Redakteur dennoch nicht ganz los. Seit fünf Jahren arbeitet er nebenher wieder als freier Journalist und Moderator. Da war der Schritt zum ersten eigenen Buch nicht groß. „Es war im Sommer 2011, während meines Familienurlaubs an der Côte d’Azur, als ich plötzlich die Idee zu einem Plot hatte. Ich setzte mich spontan an meinen Laptop und fing an zu schreiben. Daraus ist innerhalb von zwei Jahren mein erstes Buch Realmord entstanden“, erzählt der dreifache Vater.
Für 24 – Stille Nacht benötigte Wild nur noch zehn Monate bis er sein fertiges Manuskript dem Verlag vorlegte. „Seit meinem Burnout habe ich oft mit Schlafstörungen zu kämpfen. Statt mich im Bett herumzuwälzen, setze ich mich an den Computer und schreibe. Da habe ich die nötige Ruhe für meine Kreativität.“
Schon als Jugendlicher liebte der Thriller-Autor den literarischen Nervenkitzel: „Die Bücher von Stephen King habe ich regelrecht verschlungen. Heute lese ich gerne Karin Slaughter und noch viel lieber Sebastian Fitzek. Ihn mag ich besonders, denn er schreibt spannend und packend, ohne brutal zu sein.“
Wilds eigene Geschichten sind ausgefallen, die Charaktere seiner Figuren extrem und nehmen den Leser schnell gefangen. „Aber meine Psycho-Thriller haben nichts mit meinem eigenen Leben zu tun, sie sind alle frei erfunden,“ betont der gebürtige Esslinger, der häufig gefragt wird, ob seine Bücher autobiografische Elemente enthalten. „Die Ideen dazu entstehen aus dem Nichts. Ich entwickele dann eine grobe Storyline, der Rest ergibt sich während des Schreibprozesses. Das einzig Reale in 24 – Stille Nacht sind die örtlichen Gegebenheiten der wunderschönen Stadt Schwäbisch Gmünd.“
24 – Stille Nacht gibt es bei AMAZON, in allen Schwäbisch Gmünder Buchhandlungen oder beim Autor selbst unter RawiMedia, Rigaerstr. 10/1, 73568 Durlangen oder unter kontakt@ralphwild.de
(Patricia Leßnerkraus Freie Journalistin)