Mit dem Zweirad durch Eis und Schnee

Der Arctic Circle in Grönland mitten im Winter, Gesamtlänge 200 Kilometern ist Abenteuer pur. Ein rein weiblichen Team hats geschafft – auf Fatbikes! Judith von Prockl, geboren und aufgewachsen in Konstanz am Bodensee. ist eine davon.

Auf zwei Rädern durchs ewige Eis

Die erste Deutsche bezwingt den Arctic Circle in Grönland

Den Arctic Circle in Grönland mitten im Winter in seiner ganzen Länge von 200 Kilometern zu befahren ist ohne Zweifel ein unglaubliches Abenteuer. Jetzt ist dies erstmalig einem rein weiblichen Team gelungen – und zwar auf Fatbikes! Unter den zehn Abenteuerinnen des internationalen „HER Planet Earth“-Teams ist eine einzige Deutsche, Judith von Prockl, geboren und aufgewachsen in Konstanz am Bodensee. Mit ihrem Team fuhr sie unter extremen Bedingungen und Temperaturen durch die entlegenste Region Grönlands und kämpfte jeden Tag mit Eis und Schnee, Frost, schwierigem Terrain und der totalen Erschöpfung. Genau wie alle anderen Expeditions-Teilnehmerinnen will Judith mit dieser Herausforderung die non-profit Organisation HER Planet Earth unterstützen und Geld für durch den Klimawandel betroffene Frauen sammeln.

 

Die Expedition

Zehn Abenteuerinnen des interna­tionalen „HER Planet Earth“-Teams fuhren unter extremen Bedingungen und Temperaturen durch die entlegenste Region Grönlands © Judith von Prockl

Grönland Anfang März diesen Jahres. Zehn Frauen steigen in Kangerlussuaq Grönland, aus dem Flugzeug und werden von minus 33 Grad Celsius begrüßt. Vom ewigen Inland Eis Grönlands soll es auf dem Arctic Circle bis zur Westküste gehen. Die Gruppe ist international, die Teilnehmerinnen im Alter von 32 bis 61 Jahren kommen aus Brasilien, Kanada, Spanien, England, Frankreich, den Philippinen, Dänemark, Singapur und Judith aus Deutschland. Sie alle wurden von Christine Amour-Levar, Gründerin von HER Planet Earth, sorgfältig ausgewählt, um an dieser Expedition teilnehmen zu dürfen.  Amour-Levar  ist Philantrophin, Abenteurerin und Unternehmerin und hat bereits Adventure-Trips unter anderem nach Sibirien, die Antarktis und in die Wüsten des Iran und Äthiopiens durchgeführt – immer um non-profit Organisationen zu unterstützen. Sie weiß, was die Frauen mitbringen müssen, um solche Strapazen zu bestehen. Dazu gehören körperliche Fitness, mentale Stärke, Teamgeist und der Wille, etwas in der Welt zum Besseren verändern zu wollen. „Ich hatte bereits Erfahrungen an beiden Polarkreisen auf meinen Reisen gesammelt,“ sagt Judith von Prockl. „Dazu bin ich auf den Kilimandscharo geklettert und war Bergsteigen im Himalaya. Ich kann mir ungefähr vorstellen, welche klimatischen und körperlichen Belastungen auf uns zukommen werden.“

Die Route durchs Eis

„Be bold, start cold“ ist die Devise jeden morgen. Der Körper wird bei der Anstrengung auf dem Rad schnell warm.

„Be bold, start cold“ ist die Devise jeden morgen, die Judith rät, sich nicht gleich zu dick anzuziehen, denn bei der Anstrengung auf dem Rad wird der Körper schnell warm. Dies ist aber bei minus 33 Grad Celsius Außentemperatur leichter gesagt als getan. Die Fatbikes sind speziell für niedrige Temperaturen ausgerüstet und eignen sich für die Fahrt durch weichen Schnee genauso wie über Eis, Schlamm und Geröll.

Zusammen mit einem Begleitfahrzeug geht es vom Russell Glacier aus los, vorbei an 60 Meter hohen Eiswänden, über gleißende, verschneite Ebenen zu nicht enden wollenden Anstiegen auf Berghänge und Pässe. Auf schlüpfrigen Pfaden wieder bergab und immer den eisigen Wind und die Angst im Nacken, Erfrierungen zu erleiden. An jedem Tag werden zwischen 22 und 33 Kilometer zurückgelegt, oft kommt das erschöpfte Team erst in der Nacht an seiner Etappen-Unterkunft an. Eine Woche lang begegnen ihnen nur ein paar Inuit mit ihren Hunden – sonst Einsamkeit, Weite, Stille und die Konzentration auf sich selbst, das Terrain und das Hier und Jetzt. „Es war unglaublich anstrengend, das Schwerste was ich je geleistet habe,“ sagt Judith. „Aber gerade, wenn die Herausforderungen am schwierigsten waren, war der Zusammenhalt des Teams einfach großartig und wir haben uns gegenseitig Kraft gegeben. Belohnt haben uns die vielen unvergesslichen Momente auf der Strecke und, dass wir es zusammen geschafft haben.“

Grönland im Klimawandel

Das Schmelzen von Grönlands Gletschern trägt schneller zum Anstieg des globalen Meeresspiegels bei, als man bisher glaubte. Das ist nicht nur eine Bedrohung für viele Küstenstädte, sondern auch für etliche Inselstaaten und dichtbesiedelte Entwicklungsgebiete auf der ganzen Welt. Aus diesem Grund setzt sich HER Planet Earth mit 50.000 Dollar, die das Grönland-Team gesammelt hat, für durch den Klimawandel benachteiligte Frauen ein. Das Geld wird UN Women gestiftet, die entsprechende Programme bereits etabliert haben.

 

Einzige Deutsche im „HER Planet Earth“-Team, Judith von Prockl, geboren und aufgewachsen in Konstanz am Bodensee. © Judith von Prockl

 

Judith von Prockl

Die in Deutschland geborene Judith von Prockl ist Unternehmerin und lebt derzeit mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Singapur. Sie startete ihre Businesskarriere bei Amazon.com in London, gab aber bald ihrer Leidenschaft für das Reisen nach und gründete ihr international anerkanntes Travel-Business „Gourmet On Tour“, mit dem sie sich auf kulinarische Reisen rund um die Welt spezialisiert hat.

Judith ist eine leidenschaftliche Abenteurerin und hat mit ihrer Reiselust auch ihre Familie angesteckt; sie besuchte mit ihrer Tochter bereits über 50 Länder, darunter die Antarktis und die Arktis. Dabei versucht sie immer zu vermitteln wie wichtig es ist, diese einzigartigen Destinationen mit ihrer Fauna und Flora auch für weitere Generationen zu bewahren.

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